50 Jahre Feuerwache Sattendorf-Annenheim 1925 bis 1975

Über Anregung von Jakob Brandstätter vulgo Marhofer in Annenheim wurde im April 1925 ein kleiner Ausschuss zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr gebildet.

Diesem Ausschuss gehörten vorerst folgende Mitglieder an:

  • Jakob Brandstätter
  • Josef Raimund Senior 
  • Josef Raimund Junior 
  • Valentin Standtmann

In einem Rundschreiben wurde die Bevölkerung von Sattendorf-Annenheim und Umgebung gebeten, durch Spenden die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr zu unterstützen und sich auch zum aktiven Feuerwehrdienst zu melden. In der Folge meldeten sich 33 Bewohner als aktive Feuerwehrmänner und die gleichzeitig laufen der Spendenaktion erbrachte die namhafte Summe von S 4500,-. Dadurch wurde der Grundstein - dank der allgemeinen Hilfsbereitschaft der Bevölkerung - zur Gründung unserer Wehr gesichert und es kam am 25. Juli 1925 zur Gründungsversammlung.

Folgende Gründungsmitglieder konnten als aktive Feuerwehrkameraden aufgenommen werden:

Aus Annenheim 

  • Jakob Brandstätter 
  • Valentin Standtmann
  • Josef Raimund Junior 
  • Rudolf Biedermann 
  • Hubert Biedermann 
  • Josef Biedermann 
  • Matthias Bolfek
  • Fritz Jermol

Aus Sattendorf

  • Josef Weneberger
  • Turi Ebenwalder
  • Eligius
  • Hans Ebenwalder
  • Poldi W.
  • Kumnig

Aus Ossiachberg

  • Andreas Stichauner
  • Johann Leditznig
  • Simon Leditznig
  • Georg Leditznig
  • Andreas Martinschitz
  • Rudolf Martinschitz
  • Johann Umfahrer

Aus Stöckelweingarten

  • Ernst Walder
  • Rudolf Walder 
  • Josef Sandrieser Senior
  • Josef Sandrieser Junior
  • Jakob Stichhauner
  • Johann Weber
  • Jakob Themeßl
  • Hans Burghart
  • Josef Hosner
  • Josef Ebner 
  • Gottfried Kwapil

Es wurden gewählt:

  • zum Feuerwehrhauptmann - Valentin Standtmann
  • zum Feuerwehrhauptmann Stellvertreter - Josef Weneberger
  • zum Spritzenleitmann - Jakob Brandstätter
  • zum Steigerleitmann - Josef Sandrieser 
  • zum Schriftführer - Fritz Meier, Lehrer in Sattendorf, und Ernst Walder 
  • zum Kassenführer etwas später (1928) - Hans Winkler 
  • Zeugwart - Willibald Aufegger

Durch beste Kameradenhilfe wirkten sie am Aufbau unserer Wehr sehr aktiv mit und sind heute noch eine Stütze unserer Feuerwache.

Von diesen Gründungsmitgliedern können wir bei unserem 50-jährigen Bestandsjubiläum noch in unserer Mitte begrüßen:

  • Valentin Standtmann als Ehrenkommandant
  • Jakob Brandstätter als Altkamerad 
  • Josef Raimund als Altkamerad
  • Rudolf Biedermann als Altkamerad 
  • Hubert Biedermann als Altkamerad
  • Rudolf Walder als Altkamerad
  • Georg Leditznig als Altkamerad
  • Hans Burghart als Altkamerad

Aus dem großen Spendenergebnis der Ortsbewohner konnte noch im Jahre 1925 die erste Motorspritze zweirädrig als Anhänger mit Vollgummibereifung, und hiezu die notwendigsten Schläuche angekauft werden. Damit begann auch die praktische Ausbildung.

Im Jahr 1926 konnte mit weiterer großer Unterstützung der Bevölkerung, Mitarbeit der Feuerwehrmänner und Zuschuss aus Gemeindemittel mit dem Bau des ersten Rüsthauses begonnen werden.

In den folgenden Jahren wurde die Ausrüstung unserer Feuerwache ständig verbessert.

Hiezu dienten wieder Spenden der Bevölkerung, Erträgnisse aus Veranstaltungen und zum Teil auch Mittel aus dem Landesfeuerwehrfonds. Im Jahre 1935 wurde ein gebrauchter „Steyr-7-Pkw“ als Behelfsfahrzeug angekauft und unsere Wehr so erstmals „motorisiert“.

In dieser Zeit hält hoch die Installierung der ersten Alarmsirene im Sattendorf - Annenheim.

Im Jahre 1939 wurde die Feuerwache dem Luftschutzkommando Villach unterstellt und erhielt vom Luftschutzverband die erste Tragkraftspritze.

Es folgten Luftschutzausbildungen in der Feuerhauptwache Villach. In der Kriegszeit konnte der Feuerwehrdienst, durch Kriegsdienstleistung der Mehrzahl unserer Kameraden nur jeweils improvisiert ausgeübt werden. Aus diesen Grund waren auch mehrfache Kommandowechsel erforderlich. Nach Kriegsende musste die zugewiesen TS wieder als Bergegut abgegeben werden. Die Feuerwache wurde in der Mannschaft neu formiert.

1950 konnten wir unser 25-jähriges Bestandsjubiläum feiern und wurden - gleichsam als eigene Jubiläumsgabe - in diesem Jahr auch Abschnittsmeister der Stufe II vom Gegendtal. 

Mit Spenden der Bevölkerung und Gemeindehilfe konnte 1952 eine neue Tragkraftspritze „R 75“ angeschafft werden und so der 1947 angekaufte Allrad-Chevrolet neuerlich als behelfsmäßiges Einsatzfahrzeug Verwendung finden. Aus Gemeindemitteln wurde gleichzeitig ein Löschwasserbehälter am Finsterbach im Ortsbereich gestellt.

Der Neubau der Ossiacher Bundesstraße machte die Abtragung unseres Gerätehauses im Herbst 1959 erforderlich und damit hatte die Feuerwache für drei Jahre ihr Heim und Ausbildungsstätte verloren. Ausrüstung und Geräte mußten notdürftig an verschiedenen Stellen - zum Teil sogar unter freiem Himmel - untergebracht werden. Einsatz und Übungsbetrieb kamen fast zum Erliegen. 

Im Spätherbst 1962 konnten wir unsere Geräte wieder im Roh-Neubau des Gerätehauses unterbringen und mit aktiver Mithilfe aller unserer Kameraden die Arbeit der Feuerwache wieder normalisieren. Gleichzeitig erhielt die Feuerwache nach langwierigen Vorsprachen bei den übergeordneten Feuerwehrdienststellen den ersten modernen Rüstwagen „Ford 1000“ mit einer leistungsfähigen Vorbaupumpe zugewiesen. Die Finanzierung hiezu erfolgte folgend: Gemeinde S 60.000,-, Landesverband S 25.000,- und aus der Kameradschaftskasse weitere S 25.000,-.

In den Jahren 1964 und 1965 konnte der neue Rüstwagen und das neue Rüsthaus mit Schulungsraum feierlich eingeweiht werden. Der Kommandant der Feuerwache, Valentin Standtmann, legte seine Stelle nach erfolgtem Wiederaufbau und voller Einsatzfähigkeit der Feuerwache im Jahr 1968 zurück. Er war über 40 Jahre (mit einer kurzfristigen Unterbrechung) Kommandant der Feuerwache Sattendorf-Annenheim und wurde in Anerkennung seiner langjährigen, erfolgreichen Tätigkeit zum Ehrenkommandanten ernannt.

Als Nachfolger wurde der damalige Feuerwehrkommandant-Stellvertreter Heinz Schützenhofer und als Stellvertreter Walter Fleimisch gewählt, die die FF bis zum heutigen Tag weiterführen.

Mit der Zuerkennung einer neuen, leistungsfähigen Tragkraftspritze „VW 75“ konnte durch die Feuerwache Sattendorf der im Pflichtbereich liegende Stützpunkt Kanzelhöhe-Gerlitzenalpe errichtet werden.

Er wurde mit der Motorspritze „TS R 75“ und mit der erforderlichen Schlauchstation ausgerüstet. Gleichzeitig wurde eine Mannschafteinschulung an Ort und Stelle durchgeführt. Da der alte Einsatzwagen nicht mehr den Erfordernissen unseres Pflichtbereiches entsprach und auch die Anforderung durch Unfälle auf der Ossiacher Bundesstraße sich sprunghaft vermehrten, erreichten wir nach zweijährigen intensiven Bemühungen die Zuteilung eines Katastrophen-Einsatzwagen Type „Unimog SU 110“ im Jahre 1973. Die Weihe erfolgte unter großer Beteiligung der Bevölkerung im Sommer 1974. Dieses Einsatzfahrzeug kostet S 550.000,-. Aus Landesmitteln erhielten wir S 220.000,-, aus der Kameradschaftskasse (Spenden der Bevölkerung) leisteten wir S 80.000,-,  die Gemeinde trug S 250.000,- bei.

In der Folge konnten wir unseren Katastrophenwagen weiter ausrüsten und erhielten zugeteilt: 1 Notstromaggregat 5 kW mit zwei Flutlichtern, 1 Schlammpumpe mit Saugeinrichtung, 1 mobiles Funkgerät und zwei Handfunkgeräte. Kostenaufwand hiezu S 122.000,-. Infolge erforderlicher Neueinkleidung wurden aus der Kameradschaftskasse für die Mannschaft in den letzten Jahren S 70.000,- aufgebracht.

Damit konnten wir die Ausrüstung der Feuerwache Sattendorf, sowohl mannschaftsmäßig als auch in technischer Hinsicht, auf einen wirklich optimalen und modernen Stand bringen und dadurch die Einsatzfähigkeit zum Schutze unserer Bevölkerung auch jederzeit gewährleisten.

Diese Aufstellung soll unseren immer so opferbereiten Ortsbewohnern als Gönner unserer Wehr zeigen, dass diese vielen Spenden auch immer sinnvoll zu ihrem eigenen Schutz angewendet wurden. Die Feuerwache Sattendorf-Annenheim war in all den Jahren immer bestrebt den Aktivstand so zu halten, dass die Fähigkeit voll gewährleistet war und unsere Jugend einen mitbestimmten Faktor in unserer Kameradschaft darstellt. Der derzeitige aktive Mannschaftsbestand beträgt 42 Kameraden, hiezu kommen 10 Altkameraden und zirka 120 unterstützende Mitglieder.

In den letzten 10 Jahren leisteten die Feuerwache in der Ausbildung 241 Dienstübungen mit Teilnahme von insgesamt 3336 Mann 6328 Übungsstunden. Es waren diese Schulungen, Einsatzübungen bei Tag und Nacht und Vorbereitung und Durchführung der Leistungsbewerbe. Unsere Feuerwache nahm nahezu an sämtliche Leistungsbewerben teil und wurde im Jahr 1949 Abschnittsmeister der Leistungsstufe I.

In dieser Zeit wurde die Feuerwache zu 5 Großbrand-Einsätzen mit 86 Mann und 497 Einsatzstunden gerufen.

Weiters zu 16 Kleinbränden mit insgesamt 170 Mann und 278 geleisteten Einsatzstunden. 28 Katastropheneinsätze mit insgesamt 452 Mann und 2371 geleisteten Einsatzstunden.

9 Hilfeleistungen mit 24 Mann und 33 Einsatzstunden runden die Leistung der aktive Mannschaft der Feuerwache Sattendorf-Annenheim ab. So konnten wir unsere Heimat damit wirkliche Hilfe leisten und unsere Gemeinde von Millionenschäden bewahren. Nur durch dauerhafte große Opferbereitschaft unserer Bevölkerung waren wir hiezu in der Lage und möchten allen, die mitgeholfen haben, heute recht herzlich danken.

Zum Abschluss unserer 42 aktiven Kameraden von 1975

  • Wachkommandant: Heinz Schützenhofer (Brandinspektor)
  • Wachkommandant-Stellvertreter: Walter Fleimisch (Hauptbrandmeister)
  • Gerätewart und Zugführer: Horst Karl (Brandmeister)
  • Zugführer und Ausbilder: Hans Rapotz (Brandmeister)
  • Kassier: Hans Winkler (Hauptverwalter)
  • Schriftführer: Poldi Gaischek (Hauptfeuerwehrmann)
  • Kameradschaftsführer: Hans Martinschitz (Hauptfeuerwehrmann)
  • Kameradschaftsführer-Stellvertreter: Helmut Ebner (Hauptfeuerwehrmann)
  • Ausbilder: Willibald Aufegger (Hauptlöschmeister)
  • Gruppenkommandant: Willibald Stichauner (Oberlöschmeister)
  • Gruppenkommandant: Peter Gritznig (Löschmeister)
  • Gruppenkommandant: Werner Mully (Löschmeister)

Hauptfeuerwehrmänner

Walter Brandstätter, Gottfried Gritznig, Hubert Hohensasser, Günter Kleindienst, Karl Hilbert, Walter Mitterer, Josef Raimund, Franz Treiber, Thomas Weber

Oberfeuerwehrmänner

Hermann Gritznig, Siegfried Gritznig, Heinz Kofler, Walter Raspotnig, Franz Taboja, Gabriel Winkler, Paul Weneberger, Karl Harald, Manfred Gritznig, Herbert Gritznig

Feuerwehrmänner

Franz Uggowitzer, Norbert Fellner, Walter Taboja, Kurt Kreuzer, Bernd Hanser, Max Jensterle, Hans Stichaller, Gerhard Bachmann, Sigo Karl

Kameradschaftspflege in unserer Feuerwehr

Der Pflege der Kameradschaft, eine der erfreulichsten Aufgaben unserer Wehr, wird ganz besonderen Augenmerk geschenkt. Schon seit der Gründung galt es immer wieder, neben den dienstlichen Obliegenheiten auch das Kameradschaftswesen als eine der vornehmsten Pflichten zu betrachten. Unsere traditionelle Kameradschaftsabende und Veranstaltungen jeder Art vereinen die Kameraden mit ihren Angehörigen zu gemeinsamer Geselligkeit. Ebenso gehören Skitage, Theaterbesuche und Ausflüge zum Programm unserer Kameradschaftspflege. Für diese vielfältigen Aufgaben sorgte von der Gründung bis zum Jahre 1970 mit viel Idealismus unser Kameradschaftsführer Hans Winkler. Ab 1970 mit gleichem Eifer und Erfolg Kameradschaftsführer Hans Martinschitz und Helmut Ebner.

Im Reservestand sind folgende Kameraden:

Josef Raimund, Rudolf Walder, Rudolf Biedermann, Josef Rest, David Themeßl, Hubert Biedermann, Stefan Sturm

Besonderen Dank sagen wir den Patinnen, die sich bei verschiedenen Weihen zu Verfügung stellten.

Frau Gudrun Schützenhofer, Frau Maria Weber, Frau Lisi Standtmann, Frau Anna Winkler, Frau Traui Raimund, Frau Katharina Weber, Frau Karla Gajschek, Frau Elfriede Gaggl, Frau Grete Walder, Frau Brigitte Gärtner, Frau Regina Gritznig, Frau Lisi Jesche

Wir gedenken unserer in den letzten Jahren verstorbenen aktiven Feuerwehrkameraden:

Heinrich Gipser, David Winkler, Johann Stichauner, Josef Karl, Albin Kanzi, Karl Raspotnig, Wilfried Kronig

Katastrophen Einsatz April 1975

Anfang April wurde unser Gemeindegebiet von schweren Unwetterschäden betroffen. Unsere Wehr leistete in unterbrochenen Tag- und Nachteinsatz innerhalb 10 Tagen 1500 Einsatzstunden. 

Dieser Einsatz trug in Stunden der Angst viel zur Beruhigung unserer Bevölkerung bei und konnte auch das Schlimmste verhindern.

Spontane Geld- und Sachspenden gingen unsere Kameradschaft schon während des Einsatzes zu.

Mit Sachspenden stellten sich ein Familie Hanser, Familie Kleinegger, Familie Koder, Familie Leitgeb, Herbert Themeßl, Herbert Ofner

Geldspenden erhielten wir von:

Familie Holzer Ingrid S 500,-,  Familie Hauzenberger Franz S 200,-, Familie Schofenegger Elfi S 100,-, Geologe S 100,-, Ossiachberg S 100,-

Wir danken allen Mitbürgern, die so unseren Einsatz erleichterten und auch die erbrachten finanziell Opfer unserer Kameraden etwas verringerten.

 

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